Pool Reinigung Mann Blau Fliesen

Aktuell bestimmt der Coronavirus unser Leben und das betrifft auch die Freibadsaison 2020. Die Vorbereitungen stehen jetzt an. In Anbetracht der Tatsache, dass sich die Lage täglich ändert und Vorhersagen über einen längeren Zeitraum nahezu unmöglich sind, scheint es eine schwierige Entscheidung zu sein, ob man mit den Vorbereitungen beginnt – oder doch nicht?

Die Freibad Saison 2020 wird sich zwischen diesen beiden Extremen bewegen:

// SCHLECHTESTER FALL

  • Freibäder bleiben 2020 geschlossen

// BESTER FALL

  • Freibäder werden geöffnet
  • Das Wetter wird gut
  • Die Freibad Saison 2020 wird außerordentlich gut

Unabhängig davon sind in beiden Fällen Arbeiten notwendig.
Das Gute dabei: sie sind nahezu identisch!

Warum Vorbereitungen für den Fall, dass die Freibäder 2020 geschlossen bleiben:

Auf den ersten Blick scheint dies widersinnig: Die Bäder wurden 2019 ordnungsgemäß außer Betrieb genommen und eingewintert. Sollte die Saison 2020 komplett ausfallen, so ist jedoch unbedingt die Saison 2021 und damit der Fortbestand des Bades zu beachten. Würden jetzt keine Arbeiten ausgeführt werden, sind Standschäden bei den Anlagen zu erwarten.

Kritische Teile sind die bewegten Teile wie Umwälz-, Treibwasser- oder Dosierpumpen sowie auch die Absperrklappen in manueller und besonders in der pneumatisch bedienten Variante. Bereits nach einer halbjährigen Winterpause sind zum Teil erhebliche Arbeiten erforderlich. Bei den häufig verwendeten Graugusspumpen ist das Festrosten der Laufräder ein typisches Problem nach einer Auswinterung. Auch die pneumatischen Antriebe werden vom Rost schwergängig und überlasten den Antrieb.

Auch unbewegte Teile sind massiv gefährdet: Der Filter wird bei der Außerbetriebnahme zwar entleert, aber das Filtermaterial verbleibt inklusive einer unvermeidbaren Restfeuchte. Verkeimung ist hier das Problem. Bei kalter Witterung legt die Mikrobiologie eine Pause ein. Ob sich das bisher beherrschbare Problem im Wortsinn über den Sommer „auswächst“ ist mindestens als unklar zu bezeichnen. Im schlimmsten Fall kann vor der Saison 2021 ein kompletter Austausch des Filtermaterials erforderlich werden.

Der Kern des Bades ist gefährdet: das oder die Becken.

Fliesenbecken: Abgefallene Fliesen sind beinahe unvermeidlich; wird der Schaden nicht behoben, ist eine deutliche Verschlimmerung spätestens beim nächsten Frost die Folge, weil Feuchtigkeit tief in die Wandungen eindringt und nachhaltige Schäden generiert.

Edelstahlbecken: sie sind besonders durch Korrosion gefährdet. Edelstahl benötigt Sauerstoffzufuhr, um die Bildung der schützenden Oberflächenschicht gewährleisten zu können. Fehlt Sauerstoff ist Korrosion die unvermeidbare Folge. Sauerstoffarme bzw. -freie Bereiche können z.B. durch biologischen Abbau von Laub oder Schmutz entstehen. Edelstahlbecken sind daher unbedingt regelmäßig zu reinigen.

Für alle Materialien und die gesamte Technik gilt: Es gibt keine echten Erfahrungswerte für eine ausgefallene Saison. Nichts zu tun ist daher ein nicht kalkulierbares und vermutlich großes Risiko für den Fortbestand des Bades.

Welche Arbeiten sind für den Bestandsschutz unbedingt notwendig („schlechtester Fall“):
  • Entleeren und Reinigen von Becken, Überlaufrinne und Schwallwasserbehälter
  • Austausch des bereits durch den Winter hochgradig mikrobiologisch kontaminierten Wassers
  • Pflege/Reparaturen Außenanlage
  • Inbetriebnahme der Umwälz- und Dosierpumpen
  • Prüfung aller Klappen und Antriebe
  • Prüfung Kompressor/Druckluftleitungen
  • Bei Spülung aus dem Rohwasserspeicher: Filter mehrfach mit hochgechlortem Wasser spülen
  • Neubefüllung der Becken zur Verhinderung von statischen Schäden
  • Chlorung der Becken zur Vermeidung von Algenwachstum
Was fehlt dann noch zum „besten Fall“:

Letztlich nicht mehr viel: Aufräumarbeiten, Aufhübschen, Wegereinigung, Spielgeräte reinigen und vorbereiten, Baum-/Heckenschnitt usw.

Was kann gespart werden im Vergleich zu einem normalen Betrieb:
  • Umwälzpumpen (zumindest zeitweise) im Teillastbetrieb
  • Heizung ausschalten
  • Weniger häufig den Filter rückspülen (Wasser sparen)
  • Flockungsmittel reduzieren > dadurch Einsparungen bei der Wasserchemie
  • das Fachpersonal muss nur sehr wenig Zeit pro Tag im Bad präsent sein,
    die Beckenaufsicht entfällt

Folglich muss ein Freibad im jährlichen Wartungszyklus bleiben, um seine Substanz nicht massiv zu gefährden.

Schwimmbad Mann schwimmen AquaTec

Coronaviren – Kenntnisstand zu den Infektionswegen von SARS-CoV-2

 

// ALLGEMEIN

Für eine Infektion ist die Übertragung und damit die Aufnahme von Erregern in ausreichender Menge erforderlich. Die Übertragung kann über verschiedene Infektionswege erfolgen. Das Robert-Koch-Institut zum Infektionsweg von Coronaviren:

„Das neuartige Coronavirus (SARS-CoV-2) ist von Mensch zu Mensch übertragbar.

Der Hauptübertragungsweg ist die Tröpfcheninfektion. Dies kann direkt von Mensch zu Mensch über die Schleimhäute der Atemwege geschehen oder auch indirekt über Hände, die dann mit Mund- oder Nasenschleimhaut sowie der Augenbindehaut in Kontakt gebracht werden.“  1)

  • Primärer Infektionsweg damit „Tröpfcheninfektion“
  • Schmierinfektion über die Hände möglich

„Hingegen ist eine Übertragung über unbelebte Oberflächen bisher nicht dokumentiert. Eine Infektion mit SARS-CoV-2 über Oberflächen, die nicht zur direkten Umgebung eines symptomatischen Patienten gehören, wie z.B. importierte Waren, Postsendungen oder Gepäck, erscheint daher unwahrscheinlich.“ 1)

Das Bundesinstitut für Risikobewertung zum Infektionsweg Schmierinfektion über kontaminierte Oberflächen:

„Es gibt derzeit keine Fälle, bei denen nachgewiesen ist, dass sich Menschen auf anderem Weg, etwa über den Verzehr kontaminierter Lebensmittel oder durch importiertes Spielzeug, mit dem neuartigen Coronavirus infiziert haben.

Auch für andere Coronaviren sind keine Berichte über Infektionen durch Lebensmittel oder den Kontakt mit trockenen Oberflächen bekannt.

Übertragungen über Oberflächen, die kurz zuvor mit Viren kontaminiert wurden, sind allerdings durch Schmierinfektionen denkbar. Aufgrund der relativ geringen Stabilität von Coronaviren in der Umwelt ist dies aber nur in einem kurzen Zeitraum nach der Kontamination wahrscheinlich.“ 2)

  • Schmierinfektion über kontaminierte Oberflächen im denkbar, aber unwahrscheinlich

 

// DAS SCHWIMMBAD

Das Schwimmbad unterscheidet sich in einem Punkt von allen anderen öffentlichen Räumen: Die Gäste teilen sich Umkleiden, Spinde, Zugänge, Gastronomie UND das Beckenwasser. Hier stellt sich die Frage: Ist eine Übertragung über das gechlorte Beckenwasser möglich?

Viren sind keine Organismen. In das Beckenwasser eingetragene Viren können sich im Gegensatz zu Bakterien wie Pseudomonaden nicht vermehren. Die Beckenhydraulik sorgt für einen schnellen Abtransport von z.B. lokal durch abgehustetes Sekret eingetragene Viren und senkt gleichzeitig die Konzentration durch Verdünnung schnell ab. Die Filtration trennt die Viren, mit Ausnahme der Ultrafiltration, nicht ab. In der Reinwasserleitung ist eine deutlich höhere Chlorkonzentration (bis zu 2 mg/l) als im Becken vorhanden.

Unabhängig von der Desinfektion sinkt die Infektionswahrscheinlichkeit, da für eine Infektion die Aufnahme einer Mindestanzahl von Keimen, die sog. Infektionsdosis, erforderlich ist.

Das Beckenwasser wird mit Chlor desinfiziert – der Corona Virus zählt wie Influenza Viren zu den „behüllten“ Viren. Auch der Influenzavirus H5N1 vgl. Vogelgrippe zählt zu dieser Gruppe. Zur Wirksamkeit von Chlor gegenüber dieser Viren Gruppe meldete das Umweltbundesamt im Zuge der „Vogelgrippe“ 2006:

„Umhüllte Viren, zu denen die Influenzaviren gehören, weisen hinsichtlich der Einwirkung von Desinfektionsmitteln eine höhere Empfindlichkeit auf als nicht umhüllte Viren (z.B. die aus dem kommunalen Abwasser stammenden enteralen Viren). Damit sind sie einer chemischen Desinfektion besser zugänglich. Dieses gilt insbesondere auch für den Einsatz von Chlor und Chlordioxid als Desinfektionsmittel.3)

Die Deutschen Gesellschaft für das Badewesen meldet:

„Alle vorliegenden Erkenntnisse deuten jedoch darauf hin, dass Viren durch das Chlor sicher abgetötet werden.“ 4)

 

// ZUSAMMENFASSUNG

Nach derzeitigem Wissensstand ist das Übertragungsrisiko für Influenza und auch Coronaviren in Schwimmbädern nicht höher einzuordnen als in allen anderen öffentlichen Einrichtungen.

 

// SO MINIMIEREN SIE DAS RISIKO IM SCHWIMMBAD

Infektionsweg: Tröpfcheninfektion

  • Husten- und Nies-Etikette
  • Gründliche Handhygiene

Möglichkeit zur Unterstützung:

  • Information an die Besucher an relevanten, frequenzstarken Stellen/Orten
  • Bereitstellung von Handdesinfektionsmitteln z.B. Sanitär- und Umkleidebereiche

Infektionsweg: Schmierdesinfektion

  • Flächendesinfektion nach Hygieneplan
  • Identifizierung belasteter Bereiche z.B. Türgriffe, Spinde, Handläufe und Möbel (Tische/Stuhlehnen)
  • zusätzliche regelmäßige Reinigung/Desinfektion der belasteten Bereiche (z.B. 4x täglich)

Infektionsweg: Beckenwasser

  • Im Grundsatz keine zusätzlichen Maßnahmen erforderlich
  • Optional Erhöhung des Chlor-Sollwertes gemäß DIN 19643-1 und Reduzierung des pH-Sollwerts gemäß DIN19643 um eine höhere Desinfektionswirkung zu erreichen

 

1) Quelle: Homepage Robert Koch Institut 03.03.2020 – Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Coronavirus SARS-CoV-2

2) Quelle: Homepage Bundesinstitut für Risikobewertung 03.03.2020 – Fragen und Antworten –
Kann das neuartige Coronavirus über Lebensmittel und Spielzeug übertragen werden

3) Quelle: Umwelt Bundes Amt – Trinkwasser und Aviäre Influenza A/H5N1T – 19. April 2006

4) Quelle: Homepage Deutsche Gesellschaft für das Badewesen – Coronavirus: Umgang im öffentlichen Badbetrieb

Messgerät Schwimmbadtechnik Aquatec

Ein Freibad und Sportwagen haben eines gemeinsam: Für eine relativ kurze Einsatzzeit ist ein verhältnismäßig großer Aufwand erforderlich, Leistung wird im Überfluss vorgehalten. Beide bieten dem Badegast und Fahrer viel Spaß – dem Besitzer bleiben, neben den anerkennenden Blicken, die Kosten. Laufen diese aus dem Ruder, stellt sich die Frage: Lohnt es sich?

Damit sind die Gemeinsamkeiten erschöpft, denn im Gegensatz zum Sportwagen schließen sich beim Freibad Spaß und eine auf Sparsamkeit optimierte Betriebsweise nicht aus. Normkonform und kostenoptimierter Betrieb von Freibädern: Geht das? Es geht!

Alle reden vom Wetter. Die Beckenwasseraufbereitung im Freibad nicht – sie arbeitet immer Volllast

„Der primäre Ansatz der DIN19643-Reihe zur Auslegung der Aufbereitungsleistung ist der Platzbedarf je Badegast“, weiß Simon Schnitzler, Projekt-Ingenieur bei team AquaTec in Ebern und ehemaliges Mitglied im Ausschuss DIN19643. „Das räumlich ‚volle‘ Becken stellt die Spitzenbelastung dar. Die Aufbereitungsanlage wird anhand der Spitzenbelastung und damit getreu zum Grundsatz ‚besser haben als brauchen‘ ausgelegt.“

Freibäder sind Sommerbäder: Länger anhaltende Schönwetterperioden sind ein Garant für Spitzenbelastungen. Regnet es allerdings zwei Wochen und die Temperaturen gehen in den Keller, ziehen meist nur noch die Eisernen ihre Bahnen.

Wie die tatsächliche Belastung erkennen?

Kernbaustein ist eine hochleistungsfähige Mess- und Regelanlage, wie der DEPOLOX® Pool E 700 P von Evoqua Water Technologies (Wallace & Tiernan). Sie ermittelt die anliegende Beckenbelastung durch Auswertung der Hygiene-Hilfsparameter und gibt DIN-konform den Teillastbetrieb frei. „Die Anpassung der Umwälzleistung an den Bedarf erfolgt über Frequenzumrichter an den Umwälzpumpen“, erklärt Erik Groß, Geschäftsführer von team AquaTec. „Das ist nicht neu, bietet aber nachweislich großes Einsparungspotential, das in vielen Bädern noch nicht genutzt wird.“

 

Depolox Pool

Trotz 30% mehr Besuchern in 2015 gegenüber 2014 wurden dank eines hochleistungsfähigen Poolmanagement Systems erhebliche Einsparungen bei Energie und Chemikalien erzielt. Die Investition in eine neue Technik hat sich nach einem knappen Jahr bereits gelohnt.

 

Teillastbetrieb – was muss und kann die Mess- und Regeltechnik leisten

Der Teillastbetrieb verändert die Anforderungen an die Regelung (Regelstrecke). Ein zweiter, auf den Teillastbetrieb optimierter Regelparameter-Satz ist zwingend erforderlich, um Regelungsprobleme zu vermeiden. „Idealerweise wird auch die Flockungsmittel-Dosierung von der Mess- und Regelanlage gesteuert und so an die geringere Umwälzung angepasst“, sagt Schnitzler. Mit Erfolg: Geld wird gespart und Überdosierung von Flockungsmittel verhindert. Hochwertige Mess- und Regelanlagen bieten diese Funktionen.

CEDOX – der Tempomat für das Freibad

Redox ist die Soll-Geschwindigkeit und damit der Tempomat, der Chlorwert ist das Gaspedal: Bei der Standard Chlorsollwert-Regelung „ergibt“ sich der Redox-Wert, er wird nur gemessen und visualisiert. Der Informationsgehalt der Redox-Spannung bleibt ungenutzt. Ob die Redox-Spannung nach dem 6. Besucherrekord in Folge am Abend bei müden 760 mV liegt oder am 8. Regentag neue Spitzenwerte jenseits der 850 mV erklimmt– die Chlorfestwert-Regelung fährt unbeirrt den fixen Sollwert.

Dabei stellt die Redox-Spannung in Verbindung mit vorhandener Chlorkonzentration den Indikator für die von der DIN geforderte Keimtötungsgeschwindigkeit dar. Warum also nicht dem Redox-Wert die Führung überlassen? Einfach den Tempomat Redox starten und diesen den Chlorsollwert innerhalb seiner Normgrenzen an den erkannten Bedarf anpassen lassen.

 

Depolox Pool

 

Wie funktioniert die CEDOX-Regelung mit belastungsabhängiger Chlorsollwert Vorgabe?

Fällt der Redox-Wert aufgrund einer Belastungsspitze, wird der Chlorsollwert angehoben und angeregelt. Steigt er jedoch bei geringer Belastung, wird der Chlorsollwert automatisch abgesenkt und damit auch weniger Chlor dosiert.

Bei dieser Regelungsvariante erfolgt die Chlordosierung bedarfsgerecht und spart neben Chlor auch pH-Korrekturmittel ein.

Optimierungspotenzial erkennen – Einsparungen realisieren

„Es ist nicht unsere Philosophie, ein Produkt einfach nur zu verkaufen. Wir möchten, dass unsere Kunden das Potential einer highend Mess- und Regeltechnik ausschöpfen und entsprechende Einsparungen erzielen. Dafür sorgen wir mit unseren Spezialisten vom team AquaTec“, sagt Erik Groß. „Amortisationszeiten von deutlich weniger als zwei Jahren sind keine Seltenheit.“

 

Vorteile einer innovativen Mess- und RegelanlageSimon Schnitzer (rechts), Projektingenieur bei team AquaTec, und seine Kollegen wissen um die vielen Vorteile einer innovativen Mess- und Regelanlage wie der DEPOLOX® Pool E 700 P.  Foto: Philipp Röger/Agentur BAUR